Dienstag, 26. Januar 2016

Eden

Das war der Name unserer Fähre, die uns von Puerto montt nach Puerto natales gebracht hat und für uns war es eine Fahrt durchs Paradies. Wir hatten 18 Stunden Verspätung, sodass wir einen Tag mehr in Puerto montt verbrachten, aber dann ging es endlich los. Den ersten Tag verbrachten wir damit den Kanal in Richtung des offenen Meer zu folgen, die Insel chiloestets an unserer Seite. Am späten Vormittag des nächsten Tages waren wir dann auf stürmischer See. So dauerte es auch nicht lange und einige Stunden nach dem üppigen Mittag rannten alle zur toilette. 4-5 Meter hohe Wellen sind hier zwar eine Kleinigkeit reichten aber aus, um auch mich seekrank zu machen. Gerade als wir beim Käpt'n waren, der gelassen auf der Brücke hin- und herwippte überkam es mich. Aber es war zum Glück nicht lange schlimm. Die Nacht haben wir ungestört geschlafen außer die kurze Unterbrechung als in der Küche das Geschirr zu Bruch ging. Nach dem Polterabend waren wir am nächsten Tag schon wieder im nächsten Kanal und wieder in ruhigeren Gewässern. Wir können gar nicht beschreiben durch welche kleinen Kanäle wir gefahren sind, da es so viele Inseln sind (aber wir haben die Route über gps aufgezeichnet). Je weiter wir in den Süden kommen desto mehr ähnelt die Landschaft Norwegen-Bis zum heutigen Morgen, als links von uns große Gletscher auftauchen, die zum Meer hin abfallen. Eine spektakuläre Landschaft an der wir uns gar nicht satt sehen können. Wir hätten am liebsten Gar nicht geschlafen und waren trotz Kälte und Wind fast die ganze Zeit an Deck. Das wurde nicht nur durch spektakulärer Landschaft belohnt sondern auch mit unglaublich vielen Tieren. Von prustenden Walen über Panda Delfine, fliegende Pinguine und zahlreiche Vögel haben wir alles gesehen. (Ja, wir hatten auch eine "Lektion" in Fauna an Bord, aber wie ihr seht habe ich mir nicht alle richtigen Bezeichnungen gemerkt bzw. haben wir auch viele gesehen die uns gar nicht vorgestellt wurden. So sind wir dazu übergegangen uns eigene Bezeichnungen für die Tiere auszudenken und haben zu Hause noch Freude wenn wir im tierlexikon suchen).  Heute morgen sind wir in den Hafen von Puerto natales eingelaufen und waren sehr traurig, dass die schöne Schiffsreise schon zu Ende war. Nachdem wir uns ein Hostel gesucht haben sind wir zurück in die Stadt bzw. ans Meer um uns an dem tollen Panorama satt zu sehen. Außerdem könnte ich stundenlang den Zipfelmützen die aus dem Wasser ragen zu schauen, während Thomas das 1000ste Bild von den Möwen macht, die im Hafenbecken Nüsse äh Muscheln knacken. 
Morgen früh werden wir nach El Calafate fahren, um uns den Gletscher, der seine Eiszacken in einen See fallen lässt anzuschauen. Patagonien gefällt uns jetzt schon und wir freuen uns schon auf die Wanderung durch den Torre del paine. Bis dahin, viele Grüße


 

 











Freitag, 22. Januar 2016

Von Piedra Parada sind wir zurück in den Norden gefahren. Unser letzter Stopp sollte Los Arrenales sein, ein Klettergebiet bei Tunuyan, ein Stück südlich von Mendoza. Hier kommt man sich ein bisschen vor wie in den Alpen, nur die scharfe Trennlinie zwischen den unterschiedlich farbigen Gesteinsschichten passt nicht ins europäische Gebirge. Der Ausblick ist also wundervoll, das Wetter auch gut, unsere Zeltstelle fantastisch, nur leider waren wir von der Kletterei enttäuscht. Vielleicht lag es daran, dass uns alle vorgeschwärmt haben wie toll es dort ist und unsere Erwartungen entsprechend hoch waren. Möglicherweise haben wir auch nicht die richtigen Touren gefunden. Jedenfalls kann Los Arrenales sicher auch schön sein, wenn man sich ein wenig mehr damit auseinander setzt und weiß welche Touren man machen kann und welche nicht. Ein wenig wie im Sächsichen Fels. Wobei die Bewertungen teilweise eher an Adersbach erinnern, zumindest was die Sportklettertouren angeht. Ein paar Routen sind ganz realistisch eingestuft und dann kommt wieder ein Sektor in dem man überhaupt nichts hoch kommt. Sportklettertechnisch waren wir jedenfalls nicht überzeugt und beschlossen daher am letzten Tag eine Mehrseillängentour auszuprobieren.












Gleich hinter der Christusstatue (ja, mitten in den Bergen haben sie eine weiße Christusstatue aufgestellt, die über dem Fluss und den dort campenden thront) gab es eine vier- oder fünf Seillängentour. Zunächst kletterten oder besser gesagt rutschten wir eine kieselige Rinne nach oben. Am ersten Stand angelangt fanden wir eine alte Schlinge, die uns das Gefühl gab zunächst auf dem richtigen Weg zu sein. Denn die Skizze war etwas undeutlich, sodass wir uns am Einstieg nicht sicher waren was überhaupt der Gipfel ist. Lange Rede, kurzer Sinn: das Ende vom Lied war, dass wir nach weiteren 80 m Kieshaufen auf den Weg trafen, der eigentlich unser Rückweg hätte sein sollen. Diesem noch ein weiteres Stück folgend sahen wir uns in den Türmchen-Wirrwarr um und konnten immer noch nicht entscheiden, welcher unser Tagesziel hätte sein soll. An der Stelle beschlossen wir Los Arrenales hinter uns zu lassen und den letzten Tag mit unserem Auto in den Aconcagua Nationalpark zu fahren. Den Abend verbrachten wir in El Salto, wo Thomas sogar noch eine 8a kletterte, die er vor drei Wochen noch nicht hoch gekommen war. Am folgenden Tag schauten wir uns den höchsten Berg Südamerikas mal von der Ferne an. Für Europäer kostet ein Permit zur Besteigung im übrigen 950 US!-Dollar. Total abgeschreckt von diesem Preis unternahmen wir eine etwa einstündige Wanderung für 20 Ch$, was etwa 1,50€.






Warum viel Geld für einen Berg bezahlen, wenn gleich gegenüber so hübsche Felsen stehen?


Dann kam der Tag an dem wir unser Auto abliefern mussten. Thomas war ganz traurig und konnte sich gar nicht so recht von Hupi trennen. Das erste nach dem die Dame von der Autovermietung schaute war der Ersatzreifen. Wahrscheinlich hatte sie uns nicht geglaubt als wir versicherten keine Dirtroads zu fahren. Zum Glück ist der Reifen ganz geblieben, denn natürlich sind wir (ca. 1000km) Schotterpisten langgezuckelt- wie soll es in Argentinien auch ohne gehen?? Am Ende unserer dreiwöchigen Fahrt hatten wir fast 5000km auf der Uhr, nur ein kleiner Teil Argentiniens.




Nun sitzen wir in Puerto Montt und warten auf unsere Fähre, die 18 Stunden Verspätung hat. Das ist ein bisschen wie bei der DB hier, natürlich auch höhere Gewalt. So bleibt uns noch ein Tag mehr, den wir mit herumgammeln, baden im Pazifik, Muscheln sammeln und viel Essen verbringen können. Doch morgen soll es dann endlich los gehen, von Puerto Montt nach Punta Natales. Ich bin gespannt, ob Fische seekrank werden können. :)


Mittwoch, 13. Januar 2016

So ihr Lieben,

die letzten drei Wochen waren wir viel unterwegs und hatten selten Internet, um zu berichten. Das können wir nun nachholen, denn im Moment haben wir ein paar Stunden Zeit, da die Supermärkte erst 16:30 Uhr wieder aufmachen- scheiß Siesta. Wir sind gerade aus den südlichen Touri-gegenden zurück in den Norden, etwa 100km vor Mendoza und haben die Siestas noch nicht wieder auf dem Schirm. Da wir noch einige Sachen brauchen, um die letzten Tage mit dem Auto noch einmal in Los Arrenales klettern gehen zu können bleibt uns nun nichts anderes übrig als auf der Plaza zu sitzen und zu warten.



Die letzte Woche haben wir in Piedra Parada verbracht. Einem Klettergebiet östlich von Esquel. Geklettert haben wir jede Menge, Thomas hatte schon am zweiten Tag dünne Finger. :) Aber er hat ja auch drei 8a´s geklettert. Nach einem Monat ohne klettern war die Motivation unglaublich hoch.
Mir hat es auch super gefallen dort und ich wollte eigentlich gar nicht mehr wegfahren. Wir konnten kostenlos auf einer Wiese neben dem Fluss campen, in dem wir auch jeden Tag baden waren. Die Sonne hat gelacht wie verrückt, aber im dem Taleinschnitt gab es genug im Schatten zu klettern- für echte Sachsen waren auch ein paar Zipfel mit Gipfelausstieg möglich, aber die Mehrseillängentour auf das "Ei" (Piedra Parada) war uns zu sonnig- leider.
Rabe und Fisch bedanken sich auf jeden Fall beim kleinen Maulbär für den guten Tipp. :)





 





 

Freitag, 8. Januar 2016

Ruta 40


Wir reisten mit dem Bus von Valparaiso nach Mendoza. Mendoza ist eine hektische  Stadt mit vielen Bars, Cafés, Hotels und Läden. Doch wir lernten die Stadt wahrscheinlich anders kennen als viele andere, denn wir verbrachten Weihnachten in der Stadt. Ich hatte das Gefühl, dass die Argentinier die selben Weihnachtsgeflogenheiten haben wie wir. Am 24 Dez. war noch Leben in der Stadt bis etwa gegen Mittag, dann schlossen die Geschäfte. Die Straßen waren so leer, wie zu einem Fußball WM Spiel von Deutschland. Genau so war es auch noch am 25 Dez. Erst am 26 Dez. sah man wieder ein paar Menschen. Doch für den 26 Dez. hatten wir uns einem Mietwagen bestellt, um die Städte für 3 Wochen zu verlassen. 
Doch erst mal noch zu unserem  Weihnachtsfest, da Mendoza auf 700 Meter liegt war es entsprechend warm und da unser Hostel einen Pool hatte verbrachten wir Weihnachten zeitweise im Pool, da es sonst nicht viel zu sehen gab. Wir planten eigentlich einen Ausflug in den 3 Stunden entfernten Aconcagua NP doch die regionalen Busse waren zum ersten Feiertag überlastet, weil alle baden gefahren sind. So vergingen die Weihnachtsfeiertage mehr oder weniger mit Warten auf unser Auto.


Das erste Ziel war das Klettergebiet El Salto. Es ist mal ganz nett für einen Tag, doch im Allgemeinen sehr abgespeckt und es gibt zu viele gebohrte Griffe. So hat es uns nicht lange gehalten und wir sind 500 km weiter in den Süden gedüst zum nächsten Klettergebiet bei San Rafael. Hier waren die Wände super, doch leider war es viel zu warm um zu klettern: 35 Grad im Schatten und die Wände liegen in der Sonne. Der Abstecher wurde allerdings mit einer Fahrt durch ein wildes Tal belohnt was sich länger zog als gedacht, so erreichten wir mit dem letzten Tropfen Benzin eine Tankstelle in einem Dorf wo man eigentlich keine Tankstelle vermutet hätte. Doch wir hatten Glück und konnten tanken, denn 50 km bis in den nächsten Ort wären wir nicht mehr gekommen. 
Es sind ewige Weiten und karge Landschaft durch die wir auf einer der größten Straßen Argentiniens fahren. Doch die Straße, die auf der Karte als Autobahn ausgeschrieben ist, ist immer mal 50 km weit nicht geteert und so holpern wir mit 40 km/h über die Schotterpiste.  Mir klingt es immer noch in den Ohren wie ich der Mitetwagengesellschaft versichert habe, dass ich nur Asphaltstraßen fahre :-). 
  

Entlang der Anden, wo die Berge und Vulkane schneebedeckt sind geht es weiter in den Süden durch zahlreiche Nationalparks. Die Parks sind alle sehr unterschiedlich, die ersten waren wüstenreich und ähnelten der Wüstenlandschaft in Utha (USA). Doch je weiter man sich den Seen von Bariloche nähert umso mehr ändert sich die Landschaft. Man sieht wieder Bäume, dann Wälder. Wir sind an ca 50 Seen vorbei gekommen, die glasklar waren und zum Schwimmen einluden. 
Unsere Fahrt führte uns bis Esquel, wo wir wie schon berichtet Geldautomatenprobleme hatten, doch letztendlich spuckte der siebte Automat dann doch ein Paar Groschen aus, so dass wir zum klettern nach Piedra Parada fahren konnten und hier sind wir nun...

unser Auto :)
Wir haben uns sehr über eure WEihnachts- und Neujahrswünsche gefreut und wollen es nicht versäumen euch allen auch noch ein gutes und gesundes neues Jahr zu wünschen.
(Leider ist die Internetverbindung häufig nicht so gut und wir haben ein paar Probleme mit E-Mails schreiben und senden, daher der unpersönliche Weg über den Blog).


Montag, 4. Januar 2016

Wir wünschen allen ein gesundes, neues Jahr 2016 mit viel Freude und Glück.
Im Moment sitzen wir in eienr Touri-Info in Esquel fest, das Internet arbeitet nur sehr langsam und die Banken spucken uns kein Geld aus. Aber zumindest scheint es erst einmal nicht an der Karte (&Konto) zu liegen. Verhungern müssen wir die nächsten Tage deswegen auch nicht, aber der Tank hat Durst. Thomas hat die Nase schon gestrichen voll, weil wir schon seit ein paar Stunden klettern in Piedra Parada gehen wollten.