Kunming erwartet uns mit neuen Abenteuern. Die Reise von Getu verläuft
eigentlich wie am Schnürchen. Wir haben kaum Wartezeiten auf den
Busstationen und Bahnhöfen. Trotzdem sind wir den ganzen Tag unterwegs
und kommen erst kurz vor neun in Kunming an. Die Zugfahrt war quälend
lang und wir sind froh als wir uns etwas die Beine vertreten können,
wollen aber auch endlich ankommen. Deshalb entscheiden wir uns mit der
U-Bahn ins richtige Stadtviertel zu fahren und dann ein Taxi zu unserer
Unterkunft zu nehmen. Da wegen der Ferienzeit die kostengünstigen
Hostels in Kunming alle ausgebucht waren hat Thomas eine
Privatunterkunft mit Drei-Bettzimmer gebucht. Privatunterkünfte haben
den Nachteil, dass man sie von außen meist nicht als Unterkünfte
erkennt. Die Beschreibung „Villa in Kunming nahe Uni“ ist jetzt auch
nicht gerade besonders hilfreich und als uns der Taxifahrer vor einem
Hochhauskomplex heraus schmeißen will, sind wir uns auch nicht mehr so
sicher ob die Adresse stimmt. Wir sind zumindest schon einmal in der
richtigen Straße. Wir bitten den Taxifahrer die Unterkunft anzurufen,
damit er sich das genaue Haus vielleicht beschreiben lassen kann. Er
telefoniert und deutet dann wieder auf die Hochhäuser und wir sollten
warten. Also gut, wir warten. Worauf? Gute Frage. Der Wachmann am
Eingangstor kommt neugierig immer näher geschlichen. Wir zeigen auch ihm
die Adresse und er deutet auf die vielen Häuser hinter sich. Schön und
gut. Aber welches? Und wo sollen wir klingeln? Um zu den Häusern zu
gelangen benötigt man eine Karte für den Durchgang und an der Haustür
befindet sich lediglich ein Nummernblock. Etwas ratlos stehen wir da.
Kurze Zeit später führt uns ein zweiter Wachmann zu Haus Nr. 2 und
bleibt vor einer Tür im untersten Flur stehen. Er klopft. Keiner öffnet.
Er klopft immer wieder. Läuft nervös hin- und her, redet in sein
Walki-Talki. Dann gibt er einen langen Pin ein und neugierig schauen wir
alle in eine fremde Wohnung. Wir können uns doch jetzt nicht einfach in
eine fremde Wohnung setzen, wenn niemand zu Hause ist. Wir wissen ja
nicht mal, ob wir wirklich richtig sind. Am Ende ist es die Wohnung von
irgendjemand ganz anderem. Auch der Wachmann ruft in unserem Auftrag
noch einmal die Unterkunft an. Über ein paar Brocken Englisch erfahren
wir schließlich von dem Besitzer, dass er selbst nicht da ist, die
Unterkunft im untersten Stock ist und jemand uns den Schlüssel gibt.
Wann dieser jemand kommt, bekommen wir allerdings nicht heraus. Nagut,
da aber die Tür ja nun eh schon offen ist, verabschieden wir uns von dem
netten Wachmann und schauen uns um. Tatsächlich gibt es mehrere Zimmer
mit Betten und in dem Raum mit dem Winni-Pooh an der Tür finden wir ein
Dreier Stockbett. Offenbar haben wir unsere „Villa“ gefunden. Flori
fällt gleich ins Bett, während mich noch der Hunger quält. Eine
Schlüsselkarte liegt auf dem Tisch, sodass wir uns noch auf die Suche
nach etwas essbarem machen können. Auf dem Weg nach draußen kommt uns
ein Amerikaner entgegen, der die ganze Geschichte schließlich auflöst.
Der Besitzer ist im Urlaub, er selbst ist Gaststudent und anscheinend
wegen uns gerade durch die halbe Stadt nach Hause spaziert, um uns
herein zu lassen. Er zeigt uns wie die Schlüsselkarten funktionieren und
wo wir den Wifi-Code finden. Dann begleitet er uns noch zu einem
Restaurant um die Ecke und verschwindet ins Bett. Wenig später ziehen
auch wir die Blümchen-Gardine zu, starren noch kurz auf die
fliederfarbene Tapete und löschen das Licht des goldenen Kronleuchters,
glücklich endlich angekommen zu sein fallen uns die Augen zu.
Am nächsten Tag setzen wir uns mit dem Busfahrplan auseinander. Leider ist er auf Chinesisch (wer hätte das gedacht?). Doch auf Nachfrage wie wir am besten zur Peking-Road kommen, der großen Nord-Südverbindung und Anschlussstelle zur Metro, werden wir in einem Bus gesetzt und haben zum Glück genügend Zeit den Plan zu studieren und zu verstehen. Metro fahren ist dann wiederum ziemlich einfach. Zuerst besuchen wir in einem Teemarkt. Viele Läden haben noch nicht geöffnet, doch wir landen letztendlich trotzdem bei einer Teeverkostung. Wir haben uns gefreut, weil der Verkäufer nicht so aufdringlich war wie in Guilin und obwohl wir uns nicht sonderlich gut verständigen konnten kommen wir gar nicht wieder weg. Für den Rest des Tages müssen wir ständig auf Toilette, aber es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung und ein toller Start in den Tag. Den Rest des Tages flanieren wir durch die Straßen von Kunming. In einem Tempel, der mitten im Beton-Dschungel steht finden wir etwas Ruhe und können unseren Füßen eine kurze Entspannungspause gönnen. Einen Park schaffen wir noch, dann ist es schon wieder Abend und wir erreichen pflastermüde unser Hostel.
Am nächsten Tag setzen wir uns mit dem Busfahrplan auseinander. Leider ist er auf Chinesisch (wer hätte das gedacht?). Doch auf Nachfrage wie wir am besten zur Peking-Road kommen, der großen Nord-Südverbindung und Anschlussstelle zur Metro, werden wir in einem Bus gesetzt und haben zum Glück genügend Zeit den Plan zu studieren und zu verstehen. Metro fahren ist dann wiederum ziemlich einfach. Zuerst besuchen wir in einem Teemarkt. Viele Läden haben noch nicht geöffnet, doch wir landen letztendlich trotzdem bei einer Teeverkostung. Wir haben uns gefreut, weil der Verkäufer nicht so aufdringlich war wie in Guilin und obwohl wir uns nicht sonderlich gut verständigen konnten kommen wir gar nicht wieder weg. Für den Rest des Tages müssen wir ständig auf Toilette, aber es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung und ein toller Start in den Tag. Den Rest des Tages flanieren wir durch die Straßen von Kunming. In einem Tempel, der mitten im Beton-Dschungel steht finden wir etwas Ruhe und können unseren Füßen eine kurze Entspannungspause gönnen. Einen Park schaffen wir noch, dann ist es schon wieder Abend und wir erreichen pflastermüde unser Hostel.