Von Puerto Natales fahren wir weiter
nach El Chaltén mit einem kurzen Zwischenstopp in El Calafate, um
den Perito Moreno Gletscher zu begutachten. Von der ca. 50m hohen
Eiswand brechen in regelmäßigen Abständen riesige Eisberge in zwei
Seen, die durch die Gletscherzunge getrennt sind. Gelegentlich hat
das Wasser so viel Kraft, das es einen Durchbruch schafft und die
Seen vereint. Wenn man entlang des Gletschers auf den befestigten
Wegen läuft, hört es sich ein bisschen an wie Raketen zu
Silvester. Es ist ein schöner Vorgeschmack auf den nördlicheren
Teil des
Nationalparks um El Chaltén, der treffend
„NP los Glaciares“ heißt.
Nationalparks um El Chaltén, der treffend
„NP los Glaciares“ heißt.
Zum frühen Morgen kommen wir mit dem
Bus in El Chaltén an. Nachdem wir uns einen Campingplatz gesucht
haben unternehmen wir noch die etwa 10km lange Wanderung zum Lago des
los Tres, vorbei an der Laguna Capri. Dabei können wir schon einen
herrlich Blick auf Cerro Torre und Fitz Roy werfen. Das Wetter ist
Patagonien untypisch und wunderbar sonnig. Der Einzige, der sich da
beschwert hat war ein deutscher Fotograf, der die Wolken auf seinen
Bildern vermisste. Trotzdem war der Campingplatz tagsüber voll von
Menschen und wir fragen uns warum die nicht alle in den Bergen sind.
Wahrscheinlich haben sie alle so lange auf das schöne Wetter
gewartet, dass sie gar nicht wussten was sie jetzt, da es endlich da
ist machen sollen. Tschja, wir sind eben Sonnenkinder, das schöne
Wetter folgt uns auf Schritt und Tritt und so schlagen wir uns nicht
mit Langeweile herum, sondern gehen wandern. Thomas will unbedingt
das Inlandeis sehen und wir haben lange überlegt eine Tour darüber
zu machen, aber uns fehlen dafür ein paar Tage Zeit, sodass wir uns
für eine andere Rundwanderung entscheiden. Am ersten Tag laufen wir
daher bis zum Lago Toro und campen dort. Gleich zu Beginn werden wir
wieder mit einer neuen Vogelart (dem „Rothauptspecht“) überrascht
und haben auch noch einmal Ausblick auf die zwei Gipfel, die so viele
Bergsteiger in ihren Bann ziehen. Vom Lago Toro gelangen wir zum
Gletscher und laufen an diesem ein Geröllfeld entlang (und in
unserer Ungeduld irgendwann auch hoch). Weiter geht es hinauf zum
Paso del Viento, von dem aus wir einen tollen Blick über das
Inlandeis und die schneebedeckten Berge haben. Ein Pärchen hatte uns
gesagt, wir sollten das nächste Refugio besser auslassen und gleich
weiter bis zum nächsten Campingplatz laufen. Für uns kein so guter
Tipp, denn der Weg zog sich und der zweite Pass war erst am Abend
erreicht. Diesen quälten wir uns dann noch hinauf und auch ein Stück
auf der anderen Seite wieder hinunter, doch dann hatten wir die Nase
voll und campten an einem Bach. Die Füße schmerzten und wir hatten
Hunger. Die Kilometerangaben auf Thomas´ Karte waren seltsamerweise
immer die gleichen geblieben, egal ob wir wieder 2km zurücklegten
oder nicht. So schliefen wir tief und fest und stiegen am nächsten
Morgen bis zum Lago Viedma ab. Von da an brauchten wir dann noch
einmal einen ganzen Tag, um zum Hafen Bahia zu gelangen. Die Sonne
prasselte ziemlich unangenehm und die Schattenplätze waren rar. So
waren wir froh als wir den Hafen endlich sehen konnten, jetzt trennte
uns nur noch ein Fluss. Über den führt normalerweise ein Drahtseil,
an dem man sich hinüberziehen kann, aber natürlich hatten wir
keinen Sitzgurt dabei (was der NP-Ranger zum Glück nicht wusste).
Also blieb uns nichts anderes übrig als die Schuhe auszuziehen und
die Hosen hoch zu krempeln. Unsere kleine Flussüberquerung (ein
Gebirgsbach mit der Breite der Elbe, aber zum Glück nicht der
gleichen Tiefe) hat auf jeden Fall ganz gut den Kreislauf angeregt
und die Füße taten auch nicht mehr so weh, trotzdem wollten wir die
restlichen 15km bis El Chaltén zurück nicht laufen, denn es war
schon wieder 18:00 Uhr- also trampen. Wir hatten Glück, denn der
Bauer schloss gerade seine Tore und nahm uns mit bis zur Kreuzung.
Von da an hieß es Daumen hoch. Das Problem war nur, dass um die
Uhrzeit nicht mehr so viele Autos nach El Chaltén fahren. Wir waren
schon wieder ein ganzes Stück gelaufen als uns wohl das Wetter
rettete. Es begann gerade ein wenig zu regnen und zu stürmen, sodass
dann doch ein Pickup Mitleid mit uns hatte. Glück gehabt, sonst wäre
es noch ein langer Abend mit trockenen Nudeln geworden. So konnten
wir noch schnell einkaufen und eine kalte Dusche auf dem Campingplatz
sprang auch noch heraus. Alles in allem eine schöne Wanderung.
Weiter geht es jetzt für uns nach
Punta Arenas, wo wir Thomas´ Bruder Falk und seine Reisegruppe
treffen werden. Zusammen wollen wir dann sieben Tage im Torre del
Paine Nationalpark die Rundwanderung (wohl 140 km) unternehmen.
der Dodovogel |
der Rothauptspecht |
der Hünergeier |
fliegende Fische |
Na, ihr Weltenbummler, grins*, wie gehts den Füßen?
AntwortenLöschenIch soll euch ganz lieb vom Leopold grüßen, mit ihm sehe ich mir immer eure tollen Bilder an. Wir wünschen schönes Wetter und weiterhin so viel Freude beim Tiere entdecken. Es grüßt das Wolfsrudel