Also wir sind jetzt seit einer Woche in Tassi und von
Melbourne mit dem Flieger nach Hobart geflogen und haben uns dort ein Auto
gemietet. Glücklicherweise haben wir ein Auto bekommen, da wegen des Feuers auf
Tasmanien viele Mietautos auf einer Halbinsel eingeschlossen sind und die Leute
dort mit Booten evakuiert worden sind. Also herrscht hier Mietautomangel!
Von den Bränden an sich haben wir nicht viel mitbekommen, da
entweder alles schon wieder unter Kontrolle ist oder wir uns nicht in der Nähe
der Brände aufhalten. Außer, dass ein Nationalpark gesperrt war, in dem sich
ein Klettergebiet befand.
OK, sind nach dem wir das Auto hatten noch am selben Tag
raus aus Hobart in die Wildnis, in den Urwald, in den Southwest Nationalpark,
50 Km weg von jeglicher Zivilisation, zum Klettern nach Adamsfield gefahren.
Leider war unser Aufenthalt dort nicht von Weilen, um genau zu sein, eine Nacht.
Da es sich wunderbar eingeregnet hatte und alles nass war. Also beschlossen wir
das Gebiet liegen zu lassen und unseren „Roadtripp“ fort zu setzen. Also wieder
raus aus der Wildnis und Richtung Norden. Der Weg führte uns durch idyllische
Wälder und Orte immer auf der Straße in Richtung Norden. Aber irgendwie war uns
das zu unspektakulär oder zu unsportlich mit 80-100 Km/h an allem vorbei zu
rauschen. Wir wollten doch Wildnis, Abeteuer, sportliche Ertüchtigung,
Geschichten erleben. Also schaute ich mal auf unseren Tasmanien Autoatlas und
da war ein Track eingezeichnet. „Franklin Trail zum Frenchmans Cup“. Unser Weg
führte sowieso am Start also hielten wir mal auf dem Parkplatz an und fanden
ein Schild auf dem die ungefähre Lange des Trails mit 3-5 Tage angegeben war.
Anhand dieser Information und der ungefähren Weite des Trecks die wir am
Autoatlas mit dem Finger ermittelten (20 Km eine Strecke), packten wir für 2
Tage Essen ein und Starteten gegen 16 Uhr.
Tag oder Nachmittag 1: Voll entschlossen führte uns unser
weg in kurzen Hosen und Gore bei immer noch anhaltenden Regen, erst über coole
Hängebrücken und etwas verschlammten Wegen mitten durch den Urwald bis in einen
Sumpf. Na ja, da wir ja aber schon 2 Stunden gelaufen waren und nun keine Lust
mehr hatten einfach zurück zu gehen ging es mit großen Sprüngen von Insel zu
Insel oder auch Grasbusch zu Grasbusch, denn wir wollten unsere Schuhe trocken
halten. Nach 7 Km Jump&Run und inzwischen auch schon nassen Schuhen, da der
eine oder andere Fehltritt nicht aus blieb, war uns alles egal. Wir suchten nur
noch ein aneinanderhängendes Stückchen Land, das wir pünktlich zur Dämmerung
auch fanden.
Es regnete immer noch, wir waren nass bis auf die Unterhosen
und uns war kalt. Was hilft: ein Feuer. Aber alles war nass kein trockenes Holz
oder Gras zum anzünden. Wir hatten allerdings eine volle Benzinkocherflasche
und mit 200ml haben wir dann auch ein na ja einigermaßen gutes Feuer
hinbekommen, was nur mit viel Liebe am lodern blieb, da es immer noch schiffte.
Tag 2: Als wir aus dem Zelt krochen kam uns die erste Gruppe
wandere entgegen die uns verdutzt anschaute. Die Leute haben uns dann
aufgeklärt das eine Stunde weiter eine super Hütte ist und bis zum Gipfel es
noch 7 Stunden währen und der Treck 30 Km lang ist J. Alles egal, mit
leichten Motivationsproblemen und nassen Schuhen die auch nicht mehr trockneten
da es immer noch regnette. Ging es an der ersten Hütte vorbei durch eine
Vegetationsgrenze zur Zweiten Hütte. Dort sind wir zu unserem erstaunen schon gegen
13 Uhr angekommen. Dort haben wir uns aufgewärmt und mit den Leuten dort
geredet. Die meinten dass es sich nicht lohnt auf den Gipfel zu gehen da man
dort eh in einer Wolke steht. Bis auf den Gipfel währe es noch eine Stunde mehr
gewesen von der Zeit her kein Problem aber wir hatten keine Lust dort im Nebel
hoch zu stapfen im Schneeregen und kurzen Hosen. Also sind wir wieder 4 Stunden
zurück zur ersten Hütte gestapft. Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen
und wir hatten auch mal einweinig Ausblick aber der Gipfel hing nach wie vor im
Nebel. Also nicht mal ärgerlich das wir nicht oben waren. Um 6 waren wir wieder
auf der Hütte wo uns der Ranger „Terry“ schon erwartete und uns sagte wo wir zu
schlafen haben wo die Rucksäcke hin gehören und wo der Platz für die Nassen
Sachen ist, also kein Spiel für Freiheit. Als er uns dann aber einen Kaffee
anbot war das Eis gebrochen und Terry entpuppte sich als warmherziger
Holzklotz. Also ein richtiger Waldschrat.
Tag 3: Nach einem sehr angenehmen Abend mit anderen
Wanderern und Terry ging es 17 Km wieder zurück durch den Sumpf zum Auto.
Dieses Mal wussten wir schon was uns erwartet und versuchten gar nicht erst die
Schuhe nur feucht zu lassen sondern sind einfach durchgelaufen an Stellen wo
der Schlamm nicht „so“ Tief war. Kurz vorm Auto ist noch ein Bach wo man alles
wieder sauber waschen konnte. Dort angekommen stand eine Gruppe Wanderer gegen
13 Uhr Sauber, motiviert und trocken wie wir am Anfang und staunten wie wir
mitten im Bach unsere verkeimten Schuhe reinigten. Wir erzählten dann das es
übelste verschlammt sei was natürlich eine totale Untertreibung war.
Rückblick: Das Essen hat genau gereicht, haben genau 44
Stunden gebrauch, uns tat Alles weh und wir waren total zufrieden das wir es
gemacht haben. Ein schöner Ausflug. Als wir wieder im Auto saßen fühlte es sich
so an als hätten wir nur mal kurz angehalten um uns einen Wasserfall anzuschauen.
Wanderung |
komische Tiere am Fels |
Waldbrandgebiet |
Wanderung |
Wanderung |
Blick zurück zum Gipfel |
Wabderung |
Na das mit dem Regen und den kalten Füßen hättet ihr hier auch haben können. Nur das wir darin paddeln gegangen sind. Fast eine Woche liefen die Bächen in Sachsen und jetzt schneit es wieder seit 3 Tagen. Vielleicht wird doch noch Winter.
AntwortenLöschenTobias