Sonntag, 13. Januar 2013

Tassi

Also wir sind jetzt seit einer Woche in Tassi und von Melbourne mit dem Flieger nach Hobart geflogen und haben uns dort ein Auto gemietet. Glücklicherweise haben wir ein Auto bekommen, da wegen des Feuers auf Tasmanien viele Mietautos auf einer Halbinsel eingeschlossen sind und die Leute dort mit Booten evakuiert worden sind. Also herrscht hier Mietautomangel!
Von den Bränden an sich haben wir nicht viel mitbekommen, da entweder alles schon wieder unter Kontrolle ist oder wir uns nicht in der Nähe der Brände aufhalten. Außer, dass ein Nationalpark gesperrt war, in dem sich ein Klettergebiet befand.
OK, sind nach dem wir das Auto hatten noch am selben Tag raus aus Hobart in die Wildnis, in den Urwald, in den Southwest Nationalpark, 50 Km weg von jeglicher Zivilisation, zum Klettern nach Adamsfield gefahren. Leider war unser Aufenthalt dort nicht von Weilen, um genau zu sein, eine Nacht. Da es sich wunderbar eingeregnet hatte und alles nass war. Also beschlossen wir das Gebiet liegen zu lassen und unseren „Roadtripp“ fort zu setzen. Also wieder raus aus der Wildnis und Richtung Norden. Der Weg führte uns durch idyllische Wälder und Orte immer auf der Straße in Richtung Norden. Aber irgendwie war uns das zu unspektakulär oder zu unsportlich mit 80-100 Km/h an allem vorbei zu rauschen. Wir wollten doch Wildnis, Abeteuer, sportliche Ertüchtigung, Geschichten erleben. Also schaute ich mal auf unseren Tasmanien Autoatlas und da war ein Track eingezeichnet. „Franklin Trail zum Frenchmans Cup“. Unser Weg führte sowieso am Start also hielten wir mal auf dem Parkplatz an und fanden ein Schild auf dem die ungefähre Lange des Trails mit 3-5 Tage angegeben war. Anhand dieser Information und der ungefähren Weite des Trecks die wir am Autoatlas mit dem Finger ermittelten (20 Km eine Strecke), packten wir für 2 Tage Essen ein und Starteten gegen 16 Uhr.
Tag oder Nachmittag 1: Voll entschlossen führte uns unser weg in kurzen Hosen und Gore bei immer noch anhaltenden Regen, erst über coole Hängebrücken und etwas verschlammten Wegen mitten durch den Urwald bis in einen Sumpf. Na ja, da wir ja aber schon 2 Stunden gelaufen waren und nun keine Lust mehr hatten einfach zurück zu gehen ging es mit großen Sprüngen von Insel zu Insel oder auch Grasbusch zu Grasbusch, denn wir wollten unsere Schuhe trocken halten. Nach 7 Km Jump&Run und inzwischen auch schon nassen Schuhen, da der eine oder andere Fehltritt nicht aus blieb, war uns alles egal. Wir suchten nur noch ein aneinanderhängendes Stückchen Land, das wir pünktlich zur Dämmerung auch fanden.
Es regnete immer noch, wir waren nass bis auf die Unterhosen und uns war kalt. Was hilft: ein Feuer. Aber alles war nass kein trockenes Holz oder Gras zum anzünden. Wir hatten allerdings eine volle Benzinkocherflasche und mit 200ml haben wir dann auch ein na ja einigermaßen gutes Feuer hinbekommen, was nur mit viel Liebe am lodern blieb, da es immer noch schiffte.
Tag 2: Als wir aus dem Zelt krochen kam uns die erste Gruppe wandere entgegen die uns verdutzt anschaute. Die Leute haben uns dann aufgeklärt das eine Stunde weiter eine super Hütte ist und bis zum Gipfel es noch 7 Stunden währen und der Treck 30 Km lang ist J. Alles egal, mit leichten Motivationsproblemen und nassen Schuhen die auch nicht mehr trockneten da es immer noch regnette. Ging es an der ersten Hütte vorbei durch eine Vegetationsgrenze zur Zweiten Hütte. Dort sind wir zu unserem erstaunen schon gegen 13 Uhr angekommen. Dort haben wir uns aufgewärmt und mit den Leuten dort geredet. Die meinten dass es sich nicht lohnt auf den Gipfel zu gehen da man dort eh in einer Wolke steht. Bis auf den Gipfel währe es noch eine Stunde mehr gewesen von der Zeit her kein Problem aber wir hatten keine Lust dort im Nebel hoch zu stapfen im Schneeregen und kurzen Hosen. Also sind wir wieder 4 Stunden zurück zur ersten Hütte gestapft. Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen und wir hatten auch mal einweinig Ausblick aber der Gipfel hing nach wie vor im Nebel. Also nicht mal ärgerlich das wir nicht oben waren. Um 6 waren wir wieder auf der Hütte wo uns der Ranger „Terry“ schon erwartete und uns sagte wo wir zu schlafen haben wo die Rucksäcke hin gehören und wo der Platz für die Nassen Sachen ist, also kein Spiel für Freiheit. Als er uns dann aber einen Kaffee anbot war das Eis gebrochen und Terry entpuppte sich als warmherziger Holzklotz. Also ein richtiger Waldschrat.
Tag 3: Nach einem sehr angenehmen Abend mit anderen Wanderern und Terry ging es 17 Km wieder zurück durch den Sumpf zum Auto. Dieses Mal wussten wir schon was uns erwartet und versuchten gar nicht erst die Schuhe nur feucht zu lassen sondern sind einfach durchgelaufen an Stellen wo der Schlamm nicht „so“ Tief war. Kurz vorm Auto ist noch ein Bach wo man alles wieder sauber waschen konnte. Dort angekommen stand eine Gruppe Wanderer gegen 13 Uhr Sauber, motiviert und trocken wie wir am Anfang und staunten wie wir mitten im Bach unsere verkeimten Schuhe reinigten. Wir erzählten dann das es übelste verschlammt sei was natürlich eine totale Untertreibung war.
Rückblick: Das Essen hat genau gereicht, haben genau 44 Stunden gebrauch, uns tat Alles weh und wir waren total zufrieden das wir es gemacht haben. Ein schöner Ausflug. Als wir wieder im Auto saßen fühlte es sich so an als hätten wir nur mal kurz angehalten um uns einen Wasserfall anzuschauen.  

Wanderung

komische Tiere am Fels




Waldbrandgebiet

Wanderung

Wanderung

Blick zurück zum Gipfel



Wabderung









1 Kommentar:

  1. Na das mit dem Regen und den kalten Füßen hättet ihr hier auch haben können. Nur das wir darin paddeln gegangen sind. Fast eine Woche liefen die Bächen in Sachsen und jetzt schneit es wieder seit 3 Tagen. Vielleicht wird doch noch Winter.
    Tobias

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